© Birthe Wimschulte

Willibrord Kirche

Wer war Willibrord?
Willibrord wurde gegen 658 geboren und stammte aus dem northumbrischen Adel. Er war Schüler bedeutender Theologen und reiste 690 zur Missionierung nach Friesland. 659 wurde Willibrord zum Bischof geweiht und gründete 698 das Bistum Utrecht. Er unternahm viele Reisen mit dem Ziel der Missionierung und war dabei zum Teil maßgeblich am Bau bis heute stehender Gotteshäuser beteiligt. 739 starb Willibrord im Alter von 81 Jahren in Echternach. Bis heute tragen 80 Gotteshäuser in den Niederlanden seinen Namen.[1]

Geschichte der Neetzer Kirche
Um 1200 entstanden, ist die Neetzer Kirche mittlerweile über 800 Jahre alt. Vermutlich wurde sie zunächst als kleineres Gebäude aus Back- und Felssteinen erbaut. Der Chorabschnitt wurde später angebaut. 1281wird die Kirche erstmals in Schriften erwähnt und seit 1590 sind alle Pastoren, die in der Kirche tätig waren, niedergeschrieben. Die Neetzer Kirche stand früher unter dem Patronat des Lüneburger Michaelisklosters. Im 30-jährigen Krieg brannte 1627 der Kirchturm der Willibrordkirche ab und beim Einmarsch des Feldherren Tilly in Neetze wurde die Kirche geplündert. Als im August 1644 die Schweden Neetze besetzten, wurde die Kirche zeitweilig zu einem Pferdestall umfunktioniert. Die Glocken der Kirche fielen, wie zahlreiche andere auch,  der Munitionsherstellung im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Opfer.1956/57 fand eine große Restauration der Kirche statt.[2]

Der Altar
Der Altar ist das wertvollste Stück der Inneneinrichtung und Anziehungs- und Blickpunkt in der Kirche. Das spätgotische Mittelstück wurde von Ulrich von Bernvelde, Abt des Michaelisklosters, in Auftrag gegeben und von dem aus Köln stammenden Michael Snitker angefertigt. Kölner Einflüsse konnten im Altar später nachgewiesen werden. Ulrich von Bernvelde plante den Altar für seinen Ruhesitz im Klostergut Grünhagen bei Bienenbüttel. Wie der Altar nach Neetze gekommen ist, kann heute nicht mehr rekonstruiert werden. Auf dem Altar finden sich Texte und Innschriften in plattdeutscher Sprache. Dies ist eine Seltenheit, die nur auf wenigen Altären zu finden ist.[3] 

Die Kanzel
Die Kanzel ist stilistisch der bäuerlichen Renaissance zuzuordnen und um 1600 entstanden. Wann sie in die Neetzer Kirche gekommen ist, lässt sich nicht mehr beantworten.[4]

Die Orgel
Die Neetzer Orgel stammt aus dem Jahr 1869. Sie hat 14 Register und knapp 800 Pfeifen. Erbaut wurde sie von Philipp Furtwängler aus Elze. Im Jahr 1969 wurde die Orgel unter Denkmalschutz gestellt und 1984 fand erstmals mit Hilfe von Spenden aus der Gemeinde eine Orgelrevision statt. 2024 fand erneut eine Spendensammlung für die Orgel statt, da es zu Schimmelbildung gekommen war.[5]



[1] Broschüre „ Die Willibrordkirche in Neetze“ herausgegeben vom Kirchenvorstand der Gemeinde Neetze, Ende der 90er Jahre
[2] S.o.
[3] S.o.
[4] S.o.
[5] S.o
Quelle: Birthe
Altar Willibrordkirche Neetze
Quelle: Birthe Wimschulte
Kanzel
Quelle: Birthe Wimschulte
Kirche